# IAB-Berufepanel 2012-2022 Version 1 (OccPan1222v1) ## Change Log (2024/05/02) ## Änderungen IAB-Berufepanel 2012-2022 Version 1 im Vergleich zur letzten Version (OccPan1222v1 vs. OccPan1218v1) - Aktualisierung bis zum Jahr 2022 (bisher bis 2018) - Die Beschäftigtenzahlen 2012 bis 2018 haben sich im Vergleich zur Vorgängerversion aufgrund aktuellerer Datenstände in manchen Berufen leicht erhöht. - In der Aktualisierung sind folgende Variablen nicht mehr enthalten: -- estwage_med "Average daily wage in establishment" -- estworker_age "Average age of workers in establishment" -- Jahres-Dummies year_1, …, year_7 - In der Aktualisierung sind die Betriebsalterskategorien etwas detaillierter (jetzt 5 Kategorien, vorher 3 Kategorien). -- Destagecat_1 "Establishment age 0-5 years" -- Destagecat_2 "Establishment age 6-10 years -- Destagecat_3 "Establishment age 11-15 years" -- Destagecat_4 "Establishment age 16-20 years" -- Destagecat_5 "Establishment age > 20 years" - Bislang waren die Task-Typen und Substituierbarkeitspotenziale für die Jahre 2013 und 2016 enthalten. Die Aktualisierung enthält zusätzlich die Substituierbarkeitspotenziale sowie die Task-Typen für die Jahre 2019 (Dengler/Matthes 2021) und 2022 (Grienberger/Matthes/Paulus 2024). Für die Berechnung werden die sog. Anforderungsmatrizen für die Jahre 2013, 2016, 2019 und 2022 aus der Expertendatenbank BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit verwendet. In der Anforderungsmatrix werden ca. 9.000 Tätigkeiten zu ca. 4.600 Berufen zugeordnet. In Anlehnung an Autor et al. (2003) werden in einem unabhängigen Dreifach-Codier-Verfahren jeder dieser 9.000 Tätigkeiten einem von fünf Tasktypen zugeordnet: analytische nicht-routine Tasks, interaktive nicht-routine Tasks, kognitive routine Tasks, manuelle routine Tasks und manuelle nicht-routine Tasks. Eine Tätigkeit gilt als „routine“, wenn es einen Computer oder computergesteuerte Maschine gibt, die diese Tätigkeit vollautomatisch und vollumfänglich ausführen könnte. Der Anteil an Routinetätigkeiten in einem Beruf, interpretieren wir als sog. Substituierbarkeitspotenzial (Grienberger et al. 2024). Da Technologien weiterentwickelt werden, sich aber auch die Tätigkeitsprofile in den Berufen verändern, neue Berufe und Tätigkeiten entstehen und Beschäftigte ihren Beruf wechseln, werden diese Substituierbarkeitspotenziale alle drei Jahre neu bestimmt – bislang für 2013, 2016 und 2019 (Dengler/Matthes 2015, 2018, 2021; Grienberger et al. 2024). Bei dieser Einschätzung geht es ausschließlich um die technische Machbarkeit. Wenn eine Tätigkeit als substituierbar eingestuft wird, heißt das nicht, dass sie tatsächlich in den nächsten Jahren ersetzt wird. Sofern menschliche Arbeit wirtschaftlicher, flexibler oder von besserer Qualität ist oder rechtliche oder ethische Hürden einem Einsatz solcher Technologien entgegenstehen, werden substituierbare Tätigkeiten eher nicht ersetzt. Substituierbare Arbeit kann auch einen Wert an sich haben, weil etwa dem von Hand gefertigten Produkt eine größere Wertschätzung entgegengebracht wird. - In der Aktualisierung werden die Substituierbarkeitspotenziale auf KldB2010, 5-Steller-Ebene zugespielt und dann auf der Ebene 3-Steller plus 5. Stelle (Anforderungsniveau) aggregiert. Dadurch ergeben sich leicht veränderte Werte zum Berufepanel 2012-2018. Dort wurden die Substituierbarkeitspotenziale zeitkonstant auf der Ebene 3-Steller plus 5. Stelle zugespielt. In der Aktualisierung sind die Substituierbarkeitspotenziale also nicht mehr per Definition zeitkonstant, sondern werden durch Änderungen in der Beschäftigtenstruktur beeinflusst. - Die neue Version enthält zudem den Greenness-of-Jobs-Index (GOJI) für die Jahre 2012 bis 2022 (Janser 2019/2024). Der Greenness-of-Jobs-Index (GOJI), der von Janser (2019, 2024) entwickelt und erweitert wurde, misst den Anteil umwelt- und klimaschutzrelevanter Tätigkeitsanteile von Berufen. Dieses Maß wird durch eine systematische Kategorisierung („Text Mining“) von Kompetenzangaben im BERUFENET gewonnen und berechnet den Grad der Umwelt- und Klimafreundlichkeit eines Berufs für die Jahre 2012 bis 2022 als Anteil umwelt-/klimafreundlicher Tätigkeiten („Green Skills“) sowie umwelt-/klimaschädlicher Tätigkeiten („Brown Skills“). Maßgeblich hierfür ist der jeweilige Anteil von Green Skills und Brown Skills an der Gesamtzahl der Tätigkeiten innerhalb eines Berufs. Dabei kann es vorkommen, dass Berufe sowohl Green Skills als auch Brown Skills haben. Für die Berechnung des Index werden die positiven und negativen Anteile aufgerechnet. Dadurch ergibt sich ein Nettowert (goji_net), der im Berufepanel 2012-2022 ausgewiesen wird. Daneben werden auch die Einzelwerte (Anteil von Green Skills – goji_green; Anteil von Brown Skills – goji_brown) ausgewiesen, sowie der Anteil von Skills, der weder umwelt-/klimafreundlich noch umwelt-/klimaschädlich ist (Anteil von sog. „White Skills“ – goji_white). Darüberhinaus wird eine Einteilung in fünf GOJI-Berufstypen zur Verfügung gestellt. Zur Erstellung der fünf GOJI-Berufstypen werden die Berufsgattungen (KldB2010 5-Steller-Ebene) nach ihrem Anteil von umwelt-/klimafreundlichen und umwelt-/klimaschädlichen Tätigkeiten in fünf Gruppen eingeteilt: Wir unterscheiden „G1 - dark brown“ (goji_net <= -0.10), „G2 - light brown“ (-0.10 > goji_net > 0 ), „G3 – white“ (goji_net = 0), „G4 – light green“ (0 < goji_net < 0.10) und „G5 – dark green“ (goji_net >= 0.10). Aggregiert auf der Ebene 3-Steller plus 5. Stelle weisen wir dann die Anzahl der Beschäftigten in der jeweiligen Gruppe (N_goji_group_1, …, N_goji_group_5) aus. BERUFENET ist eine Experten-basierte Datenbank mit detaillierten Beschreibungen aller Einzelberufe in Deutschland. Durch Änderungen in der Zusammensetzung der Kompetenzanforderungen der Berufe können sich die Anteile des GOJI jährlich verändern. So können in jedem Beruf über die Zeit Green Skills, White Skills und Brown Skills hinzukommen und wegfallen. Der Greenness-of-Jobs-Index des Berufs Dachdecker*in ist beispielsweise von 2015 auf 2016 von 0,144 auf 0,189 gestiegen, da zwei neue Green Skills hinzugekommen sind: „Energieberatung” und „Solarthermie”. Die zugrunde liegenden Kompetenzanforderungen des BERUFENET sind dabei als „Potenziale” zu verstehen, die in der Regel in einem Beruf ausgeübt werden können, da sie in der Aus- und Weiterbildung entsprechend vermittelt werden. Ob und in welchem Ausmaß die konkrete Tätigkeit (z.B. die Installation von Wärmepumpen) tatsächlich vorkommt, hängt dann vom Anforderungsprofil der jeweiligen Stelle ab.